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Petra Mehnert
Die Messermacher
Ein Regionalkrimi aus dem Tal der Liebe

Taschenbuch November 2020
324 Seiten | ca. 12,5 x 19,5 cm
ISBN: 978-3-96014-763-3
ISBN (E-Book): 978-3-96014-795-4



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Dass die krebskranke Seniorchefin der Messermanufaktur in Ottenbach eines natürlichen Todes gestorben ist, steht für die 7-köpfige Familie außer Frage, aber warum ist in der gleichen Nacht der alte Firmenchef spurlos verschwunden? Seine Enkelin, die 18-jährige Nora ermittelt auf eigene Faust und kommt damit dem jungen Kripo-Assistenten Joska Kiss gewaltig in die Quere. Was hat es mit dieser geheimnisvollen Nachricht auf sich und wer ist der seltsame Mann, der zu Großmutters Beerdigung gekommen ist? Was Nora dann herausfindet, stürzt ihre heile Welt ins totale Chaos. Nur ihr neuer Freund Joska kann ihr helfen, das alles zu überstehen.
Prolog

Er kauerte wimmernd in der Ecke seines kleinen Schlafzimmers und starrte unverwandt auf das blutverschmierte Messer. Seine Hand zitterte unkontrolliert, als wäre sie ferngesteuert.
Was hatte er nur getan?
Vor ihm lag in einer sich immer weiter ausbreitenden Blutlache ein älterer Mann, mit weißem, längerem Haar, das in wirren Strähnen die Hälfte seines Gesichtes verdeckte. Der Mund halb geöffnet, das eine Auge starr und weit aufgerissen, als könne er selbst noch im Tod nicht glauben, was gerade geschehen war. Der hölzerne Griff eines Messers ragte ihm aus der Brust und es sah aus, als wäre er mit der weiß behaarten Brust verwachsen. Nur das inzwischen kleine Rinnsal aus Blut zeugte davon, dass dieser Mann vor ein paar Minuten noch gelebt hatte. Aber sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und der Körper, der zwar alt, doch noch gesund und durchtrainiert gewesen war, hatte seine Funktionen eingestellt.
Der deutlich jüngere Mann zitterte immer noch – wie in Trance saß er da und wiegte sich vor und zurück – vor und zurück. Er konnte nicht damit aufhören und wusste längst nicht mehr, wie lange er schon so dasaß. Seine langen pechschwarzen Haare hingen genauso schlaff herab, wie er sich fühlte. Er war heute noch nicht einmal dazu gekommen, seinen obligatorischen Zopf zu flechten. Hätte er in diesem Augenblick in den Spiegel geschaut – ihm hätten zwei stahlblaue Augen entgegengeblickt, aus denen jede Lebensfreude gewichen war. Sein sonst vor Energie strotzender Körper war nur noch eine einzige kraftlose Masse, als hätte man aus ihm den Stecker gezogen. Nun war er nur noch eine leblose Marionette. Es schien ihm, als sei es schon Jahre her, dass er sich mit seinem Freund gestritten hatte. Worum war es eigentlich gegangen bei diesem ersten handfesten Streit? Nur ein einziger Moment in einem Leben konnte alles verändern.

Auszug aus Kapitel 1:
„Ich weck Opa!“, und schon war sie zur Tür hinaus und bereits auf der Treppe, als Felix sie einholte. Er hatte mal wieder zuerst seine fast in den Kniekehlen sitzende Jeans hochziehen müssen, die ihm trotz Gürtel immer wieder über seine mageren Hüften rutschte. Jedes Mal, wenn er das tat, schüttelten die erwachsenen Mitglieder seiner Familie über diese unmögliche neue Mode verständnislos die Köpfe. Die Jungs sollten sich mal von hinten sehen – sie sahen aus, als hätten sie die Hosen voll! Und das Treppensteigen ging auch nicht so einfach, sodass Felix hinter seiner Schwester her stolperte.
„Das ist unfair, Nora! Warum muss ich nach Oma gucken? Seit sie krank ist, ist sie mir noch unheimlicher“, raunte Felix seiner Schwester zu, doch ihr Blick duldete keinen Widerspruch. Wenn es um ihren Opa ging, war sie gnadenlos und außerdem mochte Oma ihren kleinen Felix wesentlich lieber als ihre Enkelin. Also war es nur gerecht, dass Felix nun nach ihr schauen musste. Wieder klopfte Nora zuerst vorsichtig, und als keine Antwort kam, etwas energischer an die Schlafzimmertüre ihres Großvaters. Felix war an ihr vorbei und den Gang hinunter gegangen, um an der letzten Türe zu klopfen. Auch er bekam keine Antwort und die Geschwister sahen sich fragend an. Sollten sie einfach so hineingehen? Würde das im Falle der Großmut-ter nicht ein mächtiges Donnerwetter geben? Die beiden jungen Leute nickten sich zu und gemeinsam drückten sie die jeweilige Türe auf. Da die Großeltern die Angewohnheit hatten, in völliger Dunkelheit zu schlafen, sahen die Geschwister zunächst nichts. Erst als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse des einfallenden Flurlichtes gewöhnt hatten, konnten sie die Umrisse der Zimmer und schließlich auch die Betten erkennen. Fast gleichzeitig stießen sie einen lauten Entsetzensschrei aus, wobei der von Felix wegen seines Stimmbruchs sofort überschlug und nur noch ein heißeres Krächzen übrig blieb. Während Nora unmittelbar darauf zurück auf den Flur gelaufen kam und dabei rief:
„Opa ist weg!“, rührte sich Felix nicht von der Stelle. Wie erstarrt hielt er immer noch die eiskalte und steife Hand seiner Oma fest, als wäre er an ihr festgefroren.
„Was ist mit Oma?“, fragte Nora, während sie durch den Flur schlitterte. Beinahe wäre sie auf einem der vielen kleinen Teppichläufer ausgerutscht, die ihre Oma im ganzen Haus liegen hatte.
„Ist Oma da?“, wollte Nora wissen, bevor sie überhaupt ganz im Zimmer war. Als sie dann ihre Oma schemenhaft im Bett liegen sah, raunzte sie ihren Bruder an:
„Warum schreist du denn so? Oma ist doch da, nur der Opa ist weg!“ Mit diesen Worten schubste sie ihren Bruder unsanft zur Seite, wobei der die Hand seiner Oma loslassen musste und diese dann kraftlos aus dem Bett rutschte. Nora achtete gar nicht darauf, sondern umrundete das Bett und schaute nach, ob ihr Opa neben seiner Frau kuschelte. Sie machte das ganz automatisch, ohne darüber nachzudenken, dass das Krankenbett doch viel zu schmal war, um zu zweit darin liegen zu können. Erst als sie sich davon überzeugt hatte, dass ihre Oma alleine in ihrem Bett lag und anscheinend immer noch schlief, flüsterte sie ihrem Bruder zu:
„Lass Oma schlafen und hilf mir lieber, Opa zu suchen. Vielleicht musste er kurz weg oder er hat bei dem tollen Wetter einen längeren Spaziergang mit Moritz gemacht.“
„Er würde Oma doch nie alleine lassen, bevor wir in die Werkstatt kommen und für einen längeren Spaziergang ist der arme Moritz doch schon zu alt. Immerhin muss Opa seit über einer Stunde weg sein“, stellte Felix klar und ergänzte noch murmelnd: „Da stimmt was nicht und außerdem ist Oma tot, glaub ich.“
„WAS!“, schrie Nora auf. „Was redest du da für einen Blödsinn?“ Doch nach einem Blick in Felix entsetztes Gesicht drehte sie sich zu ihrer Oma um und sah einen Arm leblos von der Bettkante hängen.
„Oh, mein Gott“, flüsterte sie und ging ganz langsam näher heran. Sie war blass geworden und ihre Sommersprossen traten noch kräftiger hervor. Um sich davon zu überzeugen, dass ihr Bruder Unrecht hatte, musste sie ihre Großmutter anfassen. Zögernd näherte sie ihre Hand dem Arm von Adele, doch kurz vor einer Berührung zog sie sie wieder zurück.
Nein! Sie konnte das nicht!

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